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Schachbrett
AutorenbildGeorg Kradolfer

Elozahlen und Äusserlichkeiten


Die neuen Paarungen sind ausgelost und bevor jemand weiss, wie und was der nächste Gegner spielt, werden auf Grund seiner Elozahl die ersten Erwartungen aufgebaut. «400 Elopunkte hat er weniger als ich» Dies müsste doch zu einem Sieg reichen! Welche Eröffnungen spielt er? «Schade, es gibt fast keine Partien im Internet von ihm» Ob er noch so spielt wie vor zwei Jahren? Begrüssung am Brett. «Der ist ja fast einen Kopf kleiner als ich» Da muss ich ihn einfach besiegen, obwohl sein erster Zug ziemlich unerwartet ist! «Gegen diese Eröffnung habe ich aber auch schon gewonnen.» Ob er jene Partie im Internet gesehen hat? Jedenfalls spielt er besser als mein damaliger Gegner und wechselt in einem entscheidenden Moment zu einer neuen Variante! «Warum habe ich dies mit meinem Coach nicht besser angeschaut? Jetzt muss ich improvisieren, damit ich nicht plötzlich schlechter stehe!» Aktiver spielen, rät jeweils mein Trainer, was ich nun, schon etwas unter Druck, noch versuche. «Der ‘Kleine’ scheint einen Plan zu haben und spielt zudem schneller als ich. Dies könnte für mich gefährlich werden.» Nach einigem Nachdenken findet sich eine Idee mit einem Figurenopfer und ewigem Schach! «Also ein Remis ist immer noch wertvoller als zu verlieren, schliesslich spielt der ‘kleine Junge’ eher besser als ich!» Es stellt sich nur noch die Frage, wessen Elozahl der beiden die Spielstärke nicht richtig widerspiegelt? In der 6. Runde gab es für das Schweizer Team neben 8 Remis, je 2 Siege und Niederlagen. Dies alles gegen vermeintlich stärkere und schwächere Gegnerinnen und Gegner. Ein Schokoherz erhalten Jan und Raphael für ihre Siege!

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